„Bei Bitter und Weber ist das Bild, die Darstellung einer Blickideologie, somit immer wieder Schauplatz einer ästhetischen Intervention, die dieses Bild als Handlungsmoment und Handlungsfeld im gesellschaftspolitischen Bereich definiert Terrain – wobei dieses Terrain auch ästhetisch wird, ist markiert. Das Bild ist ein Ort des Kampfes um die Macht, ein Ort der Bedeutungsproduktion, ein Ausdrucksraum, der – wie im Fall der erwähnten Serie – „Transparenz“ als Mittel der Ideologie der Moderne (als Fiktion von) Wissen als umfassende „Polizei“). Diese visuelle und ästhetische Ideologie wird jedoch nicht durch ein Gegenbild ersetzt, das angeblich anderen Gesetzen gehorchen würde.
(von Reinhard Braun, Maschinen der Transparenz)
zu der Arbeit:
Großartige Studenten
EINGESTECKT
Alles wird gut: Religion-Industrien
Ohne Titel (derzeit) Neue Räume des Sozialen
BOULEVARDS, BANLIEUES UND ANDERE PROBEN DEKORIERTER GESCHICHTEN
Isa Rosenberger beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen in ihrer künstlerischen Arbeit. Der Künstler interessiert sich besonders für politische Umwälzungen und ihre sozialen und wirtschaftlichen Folgen.
Ein Grundthema ist die Frage nach der Konstruktion der Realität und in diesem Zusammenhang nach der Kraft der Bilder. Rosenberger hinterfragt die Beziehung zwischen verinnerlichten, „mentalen“ und medial vermittelten Bildern mit dem Ziel, unterschiedliche, alternative Geschichten und Lesarten der Geschichte (und der Gegenwart) zu schaffen. Zum Beispiel untersucht sie die Wahrnehmung ideologisch aufgeladener Denkmäler und Architekturen und wie sich diese verändern. Bei der Behandlung eines Themas stellt der Künstler Bilder gegenüber, die unterschiedliche Perspektiven darstellen. Durch den Perspektivwechsel verlieren diese nichts von ihrer jeweiligen Bedeutung, aber ihre ideologische Kraft wird reflektierend und damit fragwürdig.
Der Künstler, Filmemacher und politische Aktivist Oliver Ressler positioniert seine Arbeiten auf außergewöhnliche Weise sowohl im Kontext als auch an den Orten der sogenannten Anti-Globalisierungsbewegung sowie in Kunstinstitutionen und auf Filmfestivals. Als ausgebildeter bildender Künstler war Ressler bereits Anfang der neunziger Jahre im öffentlichen Raum tätig, wo er politisch konfrontative Kritik an der österreichischen Regierung übte, die zunehmend rechts, nationalistisch und asylsuchend und migrantenfeindlich war. Einige Jahre später, inspiriert von den legendären Protesten gegen die WTO-Konferenz (Welthandelskonferenz) in Seattle im Jahr 1999, erweiterte sich Resslers Interessengebiet und Handlungsspielraum radikal, was ihn ironischerweise heute zu einem wahrhaft „globalen“ Künstler macht.
(aus dem Vorwort des Katalogs „Kartografien des Protests“, der im Zusammenhang mit den Ausstellungen im LENTOS Museum Linz veröffentlicht wurde; im NBK – Neuer Berliner Kunstverein, Berlin; im Centro Andalus de Arte Contemporaneo – CAAC, Sevilla und ar / ge kunst Galerie Museum / Galleria Museo, Bozen / Bozen)
Gerold Tusch inszeniert in seiner künstlerischen Praxis ein historisches Formenrepertoire auf der Grundlage eines zeitgenössischen Verständnisses und macht damit auf die etwas veralteten Genres Dekor und Kunsthandwerk aufmerksam, die in der Kunstgeschichte meist eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Er verwendet oft barocke Formen, denen – weil sie hauptsächlich zur Darstellung oder Verherrlichung dienten – oft nur die Rolle dekorativer Accessoires zugeschrieben wird. In einem Prozess der Ablösung und Neuverhandlung dieser Formen entwickelt Tusch unabhängige Positionen. Er entfernt dekorative oder dekorative Gegenstände wie prunkvolle Vasen, Arabesken, Rocailles oder verschiedene florale und pflanzliche Elemente aus ihrem Kontext, isoliert sie, untersucht ihre formale und inhaltliche Wirkung und setzt sie kreativ ein.
(www.belvedere.at)